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7.1 Entropie Seite 72

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diesem Fall lebensgefährlichen Komfortzone. Dann nimmt man den Topf mit
dem im Wasser badenden Frosch und stellt ihn auf eine Kochplatte, deren
Temperatur ganz langsam und gleichmäßig hochgefahren wird. Der Frosch
wird kurz vor Erreichen der Temperatur, bei der sich sein Eiweiß auflöst, sa-
gen: „Ich weiß nicht, warum ich mich schlecht fühle.“ Er wird sich nicht bewe-
gen und ohne Widerstand still sterben.
Was für Frösche gilt, gilt auch für Menschen und damit für Unternehmen.
Wir Menschen sind unempfindlich gegen kleine Veränderungen. Einige mei-
ner Kunden sagen mir: „Herr Dr. Hellmann, vor zwanzig Jahren, da war alles
noch in Ordnung und plötzlich ist alles anders.“ Die Entropie arbeitet schlei-
chend in ganz kleinen unmerklichen Schritten und versucht, uns immer wie-
der von einem einmal erreichten Ziel zurückzulocken, uns zu stoppen oder
uns an einem Beginn zu hindern.
Dieser Prozess dauert oft fünf bis zehn Jahren. Wenn wir unsere Zielerrei-
chung und unser Umfeld nicht ständig auf kleine Veränderung hin beobach-
ten, merken wir die Veränderung erst, wenn sie schon weit vorangeschritten
ist und dann ist es häufig zu spät.
Da die Entropie für jeden gilt, leiden wir alle an der Volksseuche „Verschiebe-
ritis“, der eine mehr, der andere weniger. Wir können uns nur dagegen weh-
ren, wenn uns dieser Mechanismus bewusst wird. Also für Sie, meine lieben
Leser, heißt das: JETZT!
Gerade wenn Sie den ersten kleinen Schritt gehen wollen oder auch später,
hört jeder dieses feine, sympathische, „schützende“ Stimmchen, das sagt:
„Ach, kannst du doch noch morgen machen“, und morgen sagt es: „Ach, das
kannst du doch auch nächste Woche machen“, und nächste Woche sagt es:
„Heute haben wir so schlechtes Wetter. Sport muss doch nicht sein. Lass es

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